Nr. 143 Ihr Mindset lenkt mit

wordcraft.at / Handelsagenten Spotlight
Jänner 2025

Der Südtiroler Reinhold Messner war der erste Mensch, der alle auf unserem Planeten existierenden 8.000er ohne Hilfe von Sauerstoffflaschen oder fixierten Seilhilfen erklommen hat. Und zwar zwischen 1978 und 1986.
Nach ihm gab es auch noch andere. Den geschätzten Leserinnen zur Freude erwähne ich nur Edurne Pasaban aus Spanien, sie hatte allerdings doch die eine oder andere Flasche dabei.
Tut ihrer Leistung aber keinen Abbruch.
Worum geht es dabei? 

Anhand solcher Beispiele stellt sich die Frage, wann und warum wir uns oftmals mit dem respektablen Erreichten zufriedengeben oder andererseits immer noch unverdrossen und mit unverminderter Anstrengung weitermachen, wie z.B. Messner. 

Denken Sie z.B. an den Österreicher Karl Wlaschek. Der Musiker begann nach dem Krieg mit einem kleinen Kosmetikgeschäft. 1953 gründete er den ersten Lebensmittel-Billa-Laden. Seine Firma brachte er schnell zur führenden Supermarktkette in Österreich. Das reichte ihm nicht. Er gründete oder übernahm weitere Handelsketten in verschiedenen Ländern, darunter Merkur und Bipa. Im Jahr 1996 verkaufte er alles und wechselte einfach erfolgreich ins Immobiliengeschäft.
Internationale Beispiele gibt es ebenfalls genug, hier nur zwei davon:Thomas Alva Edison (1847 – 1931) der – auch mit beträchtlichen Anstrengungen –  im ersten wirklichen Forschungslabor der Geschichte in Menlo Park (USA) nach immer wieder enttäuschenden, aber dennoch beharrlichen Versuchen den Draht in der Glasbirne tatsächlich nachhaltig zum Glühen brachte.Madame Curie (1847 – 1934), eine Polin, die nach Frankreich ging, um ihre Ausbildung an der Sorbonne fortzusetzen, wo sie mit ihrem späteren Ehemann, Pierre Curie, den Nobelpreis für Physik erhielt. Damit nicht genug, schaffte sie nach dem frühen Tod ihres Mannes 1911 einen zweiten Nobelpreis, diesmal in Chemie. Letztlich starb sie an den Auswirkungen ihrer Forschungstätigkeit.

Fixed Mindset vs. Growth Mindset

Mit dem Phänomen, dass (manche, aber eben nicht alle) Menschen auch nach anerkannten Leistungen nicht lockerlassen und unentwegt weitermachen, beschäftigt sich die heute 78jährige Standford-Professorin für Psychologie Carol Dweck.

Ihre langjährigen Forschungen zum Thema FIXED MINDSET vs. GROWTH MINDSET hat sie in einem anerkannten, richtungsweisenden Buch niedergelegt.

Sein Kern soll in ein paar Zeilen dargestellt werden. Davor will ich aber betonen, dass es bei dieser Betrachtung keineswegs ausschließlich um großartige Tykoons, Forscher oder Extremsportler geht, sondern um Menschen, wie wir alle es sind.

Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen Garten, so wie 1 Km entfernt jemand anderer auch. Ihr Garten wird wegen seines gesamten Eindrucks, ebenso wegen seines Detailreichtums allgemein bewundert. Sie widmen sich ihm auch aufwändig zur Genüge. Der andere Gärtner hat es nach vielen Jahren der Mühe ebenfalls zu merklicher Beachtung gebracht.
Der Unterschied ist, dass er mittlerweile inmitten seiner Blütenpracht sitzt und sie genießt.
Sie aber spüren, da ist noch Luft nach oben, da geht noch was. Also werden Sie aufgrund Ihres inneren Antriebs auch weiter nicht nachlassen Verbesserungen anzubringen.
Prof. Carol Dweck hält dazu fest: 
Fixierte Denkweise (Fixed Mindset): Personen mit einer fixierten Denkweise (Haltung, Einstellung) glauben, dass ihre grundlegenden Fähigkeiten, ihre Intelligenz und ihre Talente festgelegte Eigenschaften sind. Sie denken, dass man „hat, was man hat, und das ist genug“ und dass diese Eigenschaften nicht wesentlich verändert werden können.Wachsende Denkweise (Growth Mindset): Personen mit einer wachsenden Denkweise (Haltung, Einstellung) glauben, dass ihre Fähigkeiten durch Anstrengung, gute Lehrmethoden und Ausdauer entwickelt werden können. Sie sehen Fehler und Herausforderungen als Chancen zum Lernen und Wachsen, nicht als Beweis für Unfähigkeit oder Dummheit.

Damit wir uns richtig verstehen. Hier geht es nicht um eine Bewertung.
Wir sind, wie wir sind. Wir haben unsere individuellen Gene, unsere Erziehung und unsere persönlichen Erfahrungen. 

Prof. Dwecks Forschung zeigt jedoch, dass die Art und Weise wie Menschen ihre eigenen Fähigkeiten einschätzen einen nennenswerten Einfluss auf ihre  M o t i v a t i o n  hat. Damit auch darauf, ob und wie sie sich Herausforderungen stellen und wie sie beim Erreichen ihrer Ziele vorankommen.

Daraus ist schnell zu erkennen, dass unsere gesellschaftliche, technische und wirtschaftliche Entwicklung mit ihren schnellen „Szenenfolgen“ von uns allen ein Mehr an Growth Mindset verlangt. Auf jeden Fall haben Dwecks Arbeiten breite Anwendung vor allem in  Bildung, Sport und Management gefunden.

Quellen AI, „2030“ 2bAHEAD

 

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