Mai 2024.
IUCAB-Verbände aus 4 Kontinenten tagten in Wien.
Täglich finden überall internationale Meetings statt. Das ist die logische Folge einer „geschrumpften“ Welt, in der international oder sogar global alles mit allem verbunden zu sein scheint.Manche halten den Schweizer Mathys für einen Visionär, da er 1953 mit Handelsagentenverbänden aus der Schweiz, Skandinavien, Deutschland, Belgien und den Niederlanden die IUCAB (heute : Internationally United Commercial Agents and Brokers) gründete.
Wahrscheinlich war er eher ein Praktiker, der schon vor 71 Jahren vorausschauenderweise aus der mehr und mehr grenzüberschreitenden Tätigkeit des Handelsagenten seine Schlüsse gezogen hat. Bis jetzt haben sich in dem weltweit größten Zusammenschluss von Handelsagentenverbänden 21 nationale Organisationen aus Europa, USA, Südamerika und Afrika versammelt.
Die Idee war bahnbrechend
Allerdings brauchte sie Geduld. Von einer breiten Öffentlichkeit unbeachtet, mussten sich die IUCAB-Vertreter über viele Jahre erst in beharrlicher Kleinarbeit, letztlich auch bei der EU-Kommission, durchsetzen. Die spätere Einbindung der USA, Kanadas und von Partnern in Afrika sowie Südamerika in diese Gruppe waren folgerichtige Schritte. Alle Handelsagentenunternehmen unter der Fahne der IUCAB zusammen genommen ergeben weit mehr als eine halbe Million Firmen. Der jährlich erzielte Warenumsatz beträgt lt. Generalsekretär Christian Rebernig bei 999 Milliarden EURO.
In allen die Handelsagenten betreffenden Fragen ist IUCAB der selbstverständliche Ansprechpartner für die EU-Kommission geworden.
Bundesgremium als Gastgeber
Vom 9. – 11. Mai 24 war Wien Schauplatz des Jahrestreffens der IUCAB-Verbände, bei dem über die wichtigsten Aspekte des Berufsstands, über die rechtlichen Gegebenheiten in den jeweiligen Ländern und nicht zuletzt über die permanenten Kontakte mit der EU-Kommission gesprochen und verhandelt wurde. Seitens der WKO begrüßte der Bundesspartenobmann des österreichischen Handels, Dr. Rainer Trefelik, die Vertreter der IUCAB – Organisationen und wies nachdrücklich auf die bestehenden Schwierigkeiten des internationalen Handels hin, die infolge der verschiedenen Krisenszenarien, der Lieferkettenprobleme und der allenthalb aufpoppenden Transporthindernisse ein klagloses Ineinandergreifen der globalen Handelsströme immer wieder substanziell stören.
Am Rande der Sitzung unterstrich der Wiener Obmann Fidelio Rupprecht die Bedeutung der Handelsagenten, die „in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts zutreffend als Motor der Wirtschaft bezeichnet wurden“. Auch bei Berücksichtigung der modernen Kommunikationsmittel ist Rupprecht aus langjähriger Erfahrung überzeugt, dass die Bedeutung des persönlichen Kontakts nicht schwinden werde.
Wirtschaft in Graphik und Zahlen
In seinem Schlüsselreferat betonte der Generaldirektor der Statistik Austria, Prof. Dr. Tobias Thomas, die Unsicherheit, durch die weltweit die Märkte gekennzeichnet sind.
Auch wenn die EU-Länder mit unterschiedlichen Mitteln der drohenden Rezession zu begegnen suchen, zeigen die Graphiken der Statistik Austria, dass das Bild im Großen und Ganzen bei allen Ländern gleich bis ähnlich aussieht. Nachdenklich machte die Zuhörer der Umstand, dass China der bei Weitem größte Exporteur ist, vor USA und Deutschland. Bei den Importen lautet die Reihung USA vor China und Deutschland.
Soweit es Österreich betrifft, schwächeln 2023 sowohl Export wie auch die Wareneinfuhr.
IUCAB bleibt rege
Nachdrücklich widmeten sich der französische IUCAB- Präsident Olivier Mazoyer und der Österreicher Christian Rebernig (Generalsekretär) den Aktivitäten des weltweit größten Konsortiums von Handelsagentenverbänden.
Rebernig machte auf die in den letzten Monaten durchgeführte Attraktivierung der IUCAB-Webseite www.iucab.com aufmerksam, in der die Leser vermehrt zu Interaktionen veranlasst werden.In mehreren Ländern existieren, wie in Österreich, Programme, die den jeweiligen Verbandsmitgliedern zielgerichtete Aus- und Weiterbildungsschritte zu attraktiven Konditionen anbieten.
ERASMUS auch für Handelsagenten
Unter der Stabführung von Prof. Christian Stadelmann, FH Oberösterreich, ist ein von ERASMUS gefördertes Weiterbildungsprogramm der IUCAB in Vorbereitung. Wissenschaft und die gängige Praxis der mehr als halben Million Handelsagentenbetriebe zu verquicken, ist verständlicherweise nicht einfach.
Dennoch wird es in absehbarer Zeit ein internationales Online-Training für Mitglieder der IUCAB-Verbände geben, mit besonderem Bezug auf die internationale Handelsagententätigkeit.
Österreicher weiterhin in Spitzenpositionen
Die personellen Entscheidungen des Meetings bestätigten neuerlich die bereits bestehende Verantwortlichkeit zweier Österreicher.
Mag. Christian Rebernig wurde als IUCAB-Generalsekretär und der Salzburger Gremialobmann Axel Sturmberger als Vizepräsident der IUCAB einstimmig wiedergewählt. Es ist dies zweifellos eine Anerkennung für die bisher bewiesene Fachkenntnis und Einsatzfreude der beiden Funktionäre und des unter der Leitung von Obmann Robert Hieger stehenden Österreichischen Bundesgremiums
Begehrter Hayward – AWARD vergeben
Zum „International Agent of the Year 2024“ wurde von der Jury der US-Amerikaner Tommy Garnett gewählt. Die Agentur arbeitet mit 4 angestellten Mitarbeitern für 18 Erzeuger im Bereich kundenspezifisch entwickelter elektromechanischer Komponenten.
Auch nächstes Jahr wird die Auszeichnung IUCAB-weit ausgeschrieben. Alle österreichischen Handelsagentinnen und -Agenten sind eingeladen sich zu bewerben. Auf die Bewerbungsmöglichkeit wird 2025 im CONTACT hingewiesen werden.
© walterkrammer (wct)
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