Unentbehrlich: Handy und Internet
Treue Leser der „Wiener Wirtschaft“(WiWi) wissen, worauf unser Aufmacher Bezug nimmt. Es handelt sich um eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Marketmind. Zu lesen in der WiWi, Ausgabe 8 / 2022 , Seite 15.
1000 Österreicherinnen und Österreicher berichteten, worauf Sie eine Woche lang verzichten können. Das Ergebnis wird Sie erstaunen (oder eben gerade nicht). Am ehesten brauchen die Befragten nicht unbedingt Alkohol, Sex, Fleisch und Sport. Fast unverzichtbar (13%) sind hingegen Handy und Internet. Handy muss sein! Durch den Umgang mit meiner familiären Jugend habe ich so etwas schon geahnt.
Das Jetzt und die Zukunft
Eine andere Untersuchung hat ergeben, dass die Generation der jeweils jungen Leute tendenziell empfindet, dass die Welt, wie sie sie erlebt, immer schon so war (auch wenn sie es aus der Schule besser wissen muss).
Oma: „wir haben kein mobiles Telefon gehabt.“ Enkel: verständnislos: „und wie habt Ihr Euch dann getroffen?“
Als Maßstab gilt nur, was heute existiert und bestimmend ist.
Das müssen sich nicht nur Senioren, sondern auch Chefs und Mitarbeiter vor Augen halten. Weder die Glorifizierung noch das Bejammern alter Zeiten macht besonderen Eindruck.
Die zweite Erkenntnis: in jedem Augenblick beginnt eine neue Zukunft. Nicht nur irgendeine. Ihre eigene Zukunft. Alles, was die Zeit bringen wird, ist in diesem Moment noch Zukunft.
Ich bleibe dabei, das einzig Unbestechliche ist die Zeit.
Die Zukunft der Senioren in ihrer Jugendzeit war das, was für die Jungen von heute Vergangenheit ist. Es ist die Wahrheit, dass sich von damals bis heute ungeheuer viel geändert hat. (siehe Handy). Was alles in den nächsten 50 Jahren auf uns zukommen wird, kann man nur vermuten. Aber auf jeden Fall werden sich Ausmaß und Tempo nicht reduzieren.
Defensive oder Kämpfen
Was lernen wir daraus?
Für Unternehmer gibt es zwei Möglichkeiten mit dem unausweichlich Herannahenden umzugehen. Entweder in einer passiven Rolle, u.U. als willfähriges Opfer einer nicht abzuwendenden Entwicklung.
Oder als aktiver Vorausdenker und Mitgestalter. In Ihren Ohren klingt dieser Vorschlag vielleicht großspurig und ahnungslos. (was weiß denn der, wie es mir geht). Aber sicher hat es seine Vorteile nach Möglichkeit selbst am Steuer der eigenen Zukunft zu sitzen. Besser als es anderen zu überlassen!
Alle Veränderungen spielen sich heute schneller ab denn je. Das Vorausdenken, die Beobachtung dessen, was sich in der eigenen Geschäftsstraße, im Bezirk, in der Branche etc. tut und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen, ist deshalb um vieles wichtiger geworden.
Natürlich bringt Zukünftiges sowohl Chancen als auch Risiko. Denken Sie an 2 einander widersprechende Erzählungen, die wir immer wieder hören:
„Sie hat ihr Unternehmen extrem hoch gebracht, denn sie war die Erste. die …“ „Er hatte Pech. Er war zwar der Erste, der … Aber die Zeit war noch nicht reif“
Beides hat es immer gegeben. Aber das Totstellen hilft auch nicht. Es macht ja wenig Sinn, sich deswegen ewig gegen den Strom technischer, gesellschaftlicher und kultureller Veränderungen zu stellen und dabei die Überfuhr zu versäumen, bis es zu spät ist.
Was hilft also?
Am besten stützt man sich auf Erfahrung. Sie ist gebündeltes Wissen, gesammelt vor dem Hintergrund einer Realität, die sich (wie wir wissen) ständig ändert. Oder man nutzt die Erfahrung anderer, kombiniert mit dem Wissen und Können, das man sich selbst unentwegt aneignet.
Diesen Prozess zu vernachlässigen kann irreparable Folgen haben.
Die gute Nachricht ist also: Sie sind nicht wehrlos!
Noch ein paar gute Tipps
Tipp 1
Reden Sie viel mit anderen! (Marketingdeutsch: Pflegen Sie Ihre Netzwerke und Kontakte)
Tipp 2
Nutzen Sie Ihre Kammermitgliedschaft. Es gibt schier endlose Möglichkeiten sich in jeweils bedeutenden Teilbereichen zu informieren.
Tipp 3
Investieren Sie in Ihre Weiterbildung (beruflich und privat)
Tipp 4
Bleiben sie optimistisch!
Tipp 5
Glauben Sie unverbrüchlich an Ihre eigenen Fähigkeiten!
©walter krammer (wct)